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Konzept der individuellen Lernzeit an der KGS Brachelen

(individuelle Lernzeit beinhaltet: das Fördern/Fordern, die herkömmlichen Hausaufgaben, perspektivisch auch individuelle Projekte/die Arbeit am eigenen Thema)

 

 

„Hausaufgaben sollen die individuelle Förderung unterstützen. Sie können dazu dienen, das im Unterricht Erarbeitete einzuprägen, einzuüben und anzuwenden. Sie müssen aus dem Unterricht erwachsen und wieder zu ihm führen, in ihrem Schwierigkeitsgrad und Umfang die Leistungsfähigkeit, Belastbarkeit und Neigungen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigen und von diesen selbstständig ohne fremde Hilfe in den in Nummer 4.4 genannten Zeiten* erledigt werden können. (…)“

*Zeitrahmen (Nr.4.4): für die Klassen 1 und 2:  30 Minuten pro Tag, für die Klassen 3 und 4:  45 Minuten pro Tag

MSW vom 05.05.2015 -BASS 12-63 Nr. 3 Nr. 4.1: Grundsätze

 

In der Hausaufgabenbetreuung werden Schülerinnen und Schüler bei der Bearbeitung der Hausaufgaben häufig im klassischen Sinne begleitet bzw. unterstützt. „Hausaufgaben werden in offenen und gebundenen Ganztagsschulen in das Gesamtkonzept des Ganztags integriert. “

 

Der Erlass ist in dieser Fassung mit dem 16.02.2018 in Kraft getreten. Eingearbeitet ist der RdErl. v. 16.02.2018 -AZ 325-3.04.02-142481, der mit sofortiger Wirkung in Kraft trat und mit dem Amtsblatt 03/18 veröffentlicht wurde. 12-63 Nr. 2 Gebundene und offene Ganztagsschulen sowie außerunterrichtliche Ganztags- und Betreuungsangebote im Primarbereich

 

Das Thema „Lernzeiten in offenen Ganztagsschulen des Primarbereichs“ wird in Quigs (Qualitätsentwicklung in Ganztagsschulen) folgendermaßen eingeordnet:

 

Der Verzicht auf Hausaufgaben bzw. die Weiterentwicklung von Hausaufgaben(-betreuung) zu individuellen Lernzeiten ist in Ganztagsschulen des Primarbereichs ein großes Thema, das die unterschiedlichsten Bereiche der Ganztagsschulentwicklung berührt.

 

 

Individuelle Lernzeit an der KGS Brachelen:

Die Weiterentwicklung der Hausaufgaben und des Förderunterrichts in Verbindung mit dem seit dem Schuljahr 2016/17 praktizierten individuellen Lernen ist seit dem Schuljahr 2019/20 die individuelle Lernzeit. Sie ist ein wichtiger Baustein unserer individuellen Förderung und wird in Zusammenarbeit mit Eltern, Lehrern, pädagogischen Mitarbeiterinnen im Nachmittag und Schulleitung kontinuierlich weiterentwickelt. Beginn der Lernzeit ist (in der zweiten Schulwoche nach den Sommerferien für alle Klassen.)

 

                                                       Allgemeine Information zu den Lernzeiten

 

Was sind Lernzeiten?

 

  • Lernzeiten sind ein zentrales und komplexes Gestaltungselement von Ganztagsschulen.

  • Mit Lernzeiten sind Zeiten innerhalb des Schulalltags gemeint, die den Schülerinnen und Schülern für das Üben, Anwenden, Vertiefen und Reflektieren von Fachinhalten zur Verfügung stehen.

  • In der offenen Ganztagsschule können individuelle Lernzeiten über den ganzen Tag verteilt und zu unterschiedlichen Zeiten im Stundenplan sowie im Nachmittagsbereich verankert werden - Weiterentwicklung der klassischen Hausaufgabenzeit

  • Mit Lernzeiten sollen Lernarrangements geschaffen werden, in denen Schüler/-innen in ihrer Selbstverantwortung und -steuerung der eigenen Lernprozesse ernstgenommen und unterstützt werden.

  • In Lernzeiten können Schülerinnen und Schüler routiniert selbstständig Aufgaben bearbeiten.

  • Lernzeiten können durch eine Lehrkraft oder eine pädagogische Fachkraft (PF) begleitet werden.

  • Sie bieten vielfältige Organisations-, Ausgestaltungs- und Fördermöglichkeiten. Z.B. Organisation durch Bearbeitung eines individuellen (Förder-)planes.

 

                                                       Ziele

 

Lernzeit-ziele

 

  • ganzheitlicher Ansatz, Verzahnung von Vormittag und Nachmittag

  • Individuelle Förderung und Forderung, prozessorientierte Unterstützung beim Lernen, Selbstständiges Lernen

  • Lern-und Übe-und Wiederholzeit unter fachlicher Anleitung.

  • Planvolles individuelles Arbeiten, das Kind muss sich die Arbeit selbständig einteilen

  • Die Kinder können dadurch stärker individuell angepasst gefördert werden und erledigen ihre aus dem Unterricht erwachsenden Übungen zum Teil im Vormittagsbereich unter Betreuung einer Lehrkraft/PF

  • Mehr Chancengleichheit durch bessere Rahmenbedingungen für unterrichtliches und außerunterrichtliches Lernen

  • Bessere Bildung, da ein erweiterter strukturierter Zeitrahmen

  • Möglichkeit für eine veränderte offenere Lernkultur mit individualisierten Lern-Übungs- und Förderformen

  • Entlastung der Hausaufgabensituation zu Hause, Eltern können ständig einsehen (Pläne) was Kinder bearbeiten müssen, HA sind individualisiert und von jedem Kind zu schaffen, fester Zeitrahmen Kinder müssen täglich 30/45 Minuten am Lernzeitplan arbeiten

  • Eltern sollten möglichst genau und umfassend über die Inhalte der Lernzeit informiert sein

  • Entlastung der großen Klassen durch Teilen in Lerngruppen, sinnvolles Üben

 

                                       Vereinbarungen und Absprachen -

Struktur und Inhalt

 

Struktur der Lernzeit-stunden

 

Einstieg: Möglichkeit A:

  • fest installierte Lernzeitstunden im Vormittagsbereich (Förderstunden), auf jeden Fall Mo/Freitag

  • fest installierte Lernzeiten im Nachmittagsbereich Di/Mi/Do         

  • Kinder arbeiten im Nachmittagsbereich 30 Minuten (Klasse 1/2) 45 Minuten (Klasse 3/4)

  • Nachholstunde Freitag 5.Std

Perspektivisch: Möglichkeit B:

  • keine HA mehr zu Hause

  • HA Stunden der Lehrer (Stundentafel: 4) und der OGS fließen in den Vormittagsbereich bis 6te Stunde,

  • Klasse 1-2: 4x 30 Minuten, 2,6 Unterrichtsstunden (je 45 Minuten) mehr in der Woche- alle Kinder

  • Klasse 3/4: 4x 45 Minuten, 4 Unterrichtsstunden je 45 Minuten mehr in der Woche- alle Kinder

  • Nachmittags Zeit für Projekte in der OGS

  • Nachmittags Zeit zu Hause, um Eltern Pläne etc. zu zeigen

  • Entlastung der Eltern

Ritualisierter/strukturierter Ablauf: Vorteil Kinder wissen immer, was zu tun ist, jede Lernzeit gleich strukturiert: Lernzeitroutine

  1. Planung: Die Kinder nehmen sich zu Beginn einer Lernzeitstunde etwas aus ihrem Lernzeitenplan vor und dokumentieren dies in ihrem Plan (gelber Stift). 

  2. Arbeitsphase: Die Kinder arbeiten selbstständig an ihren Aufgaben (in Einzel- Partner- und Gruppenarbeit), helfen sich untereinander. Die Lehrerin/HA Expertin kann einzelne Kinder oder in Kleingruppen gezielt fördern. 

  3. Lehrerin/PM kontrolliert das Bearbeitete auf Vollständigkeit und gibt Rückmeldung zum Arbeitsverhalten (Unterschrift: alles ist o.k. oder X: hier musst du weiterarbeiten) 

  4. Perspektivisch-Reflexion: Die Schüler denken über ihr Lernen nach und dokumentieren dies ebenfalls auf ihrem Lernzeitplan.

     

 

Lernzeit-pläne

 

  • ersetzen das Hausaufgabenheft

  • individuelle Lernzeitpläne (vorstrukturiertes Raster) - Aufschreiben der HA entfällt

  • je nach Lern/Leistungsstand der Kinder individualisiert

  • LernzeitPäne sind auch Förder-/Forderpläne

  •  werden zunächst wöchentlich erneuert

  • Aufgaben, die nicht geschafft wurden, werden in den neuen Plan übertragen und können dann mit einer zeitlichen Vorgabe versehen werden oder werden freitags in der 5.ten Stunde nachgeholt

  • eine zu bearbeitende Reihenfolge kann für einzelne Kinder festgelegt werden

  • enthalten auch freiwillige Aufgaben

  • tägliche Leseaufträge etc.

 

 

Differen-zierte Lernzeit-aufgaben

 

  • Lernzeitaufgaben können je nach Leistungsstand des Kindes in ihrem Schwierigkeitsgrad und in ihrem Umfang differenziert erteilt werden (d.h. die Kinder einer Klasse können unterschiedliche Pläne/Aufgaben erhalten.

  • Kinder können sich selbst Aufgaben geben

     

 

Lernzeit-material

 

  • Es gibt ein bestimmtes für die Lernzeit vorgesehenes Material

  • Lernzeitschnellhefter grau (enthält die Lernzeitpläne mit Möglichkeit die Gedanken der Kinder über ihr Lernen, die Selbsteinschätzung der Kinder über ihr Arbeits- und Sozialverhalten, die Rückmeldung der Lehrerin, Unterschrift der Eltern), hier werden alle Arbeitsblätter abgeheftet

  • Der Lernzeitschnellhefter dokumentiert über einen längeren Zeitraum das Lernen der Kinder und dient Eltern und Lehrern

  • Lernzeitheft: Hier werden alle schriftlichen Arbeiten der Lernzeit erledigt  

     

 

Hilfsmittel

 

  • Bei Bedarf können sich die Kinder an den im Klassenraum vorhandenen Hilfsmitteln bedienen

  • Anschauungsmaterial ist teilweise auch bei den Kindern in der Schultasche vorhanden

     

 

Lernzeit-räume -räumliche Ressourcen

 

  • Lernzeit findet vorzugsweise im Klassenraum statt.

  • Räume haben entsprechendes Materialangebot, z.B. Rückmeldung, Linienblätter aller Stufen, Tafeluhren 15min, 30 Minuten, 45 Minuten

  • Räume haben entsprechendes Materialangebot, s.o.

     

 

Lernzeit-personal - personelle Ressourcen

 

  • Mo/Fr - Klassenleitung/HA-Expertinnen

  • Di/Mi/Do HA-Experten in Verbindung mit Lehrer/Lehrerin

  • Förderung der Kooperation zwischen Experten

  • Doppeltbesetzungen, um große Klassen zu teilen, sinnvolle Übungsstunden, da Arbeit an individuelle LernzeitPlänen

 

 

Vereinbarungen und Absprachen- Aufgabenverteilung

 

 

Klassen -lehrer 

(-innen)

 

  • planen und gestalten die Lernzeit in ihrer vielfältigen Bedeutung (Fördern/Fordern, individuelles, selbstgesteuertes Lernen)

  • erklären die Arbeit an den Lernzeitplänen verständlich

  • stellen im Umfang und Schwierigkeitsgrad angemessene Lernzeitaufgaben, die aus dem Unterricht erwachsen

  • planen Zeit zum Notieren der bearbeiteten Aufgaben ein

  • begleiten die Kinder unterstützend und fördernd in der Lernzeit

  • stellen eine regelmäßige Kontrolle der Lernzeitaufgaben sicher

  • kontrollieren Aufgaben auch unmittelbar in der Lernzeit: z.B. Kontrollieren freitags in der Lernzeit die bearbeiteten Aufgaben und geben Rückmeldung an die Kinder, führen Lerngespräche mit den Kindern

  • geben bei Bedarf Rückmeldung an die Eltern

  • führen Elterngespräche

  • sprechen sich mit Fachlehrerinnen und pädagogischen Fachkräften ab

  • kontrollieren montags die Abzeichnung der Eltern

  • ziehen Rückschlüsse für die weitere Übung

 

 

Fachlehrer

(-innen)

 

  • planen und gestalten die Lernzeit in ihrer vielfältigen Bedeutung (Fördern/Fordern, individuelles, selbstgesteuertes Lernen)

  • stellen im Umfang und Schwierigkeitsgrad angemessene Lernzeitaufgaben, die aus dem Unterricht erwachsen

  • planen Zeit zum Notieren der bearbeiteten Aufgaben ein

  • begleiten die Kinder unterstützend und fördernd in der Lernzeit

  • stellen eine regelmäßige Kontrolle der Lernzeitaufgaben sicher

  • kontrollieren Aufgaben auch unmittelbar in der Lernzeit: z.B. Kontrollieren freitags in der Lernzeit die bearbeiteten Aufgaben und geben Rückmeldung an die Kinder, führen Lerngespräche mit den Kindern

  • geben bei Bedarf Rückmeldung an die Eltern

  • führen Elterngespräche

  • sprechen sich mit Klassenlehrerinnen und pädagogischen Fachkräften ab

  • Kontrollieren montags die Abzeichnung der Eltern

  • ziehen Rückschlüsse für die weitere Übung

 

 

Lehrer

(-innen) / Pädagog. Fachkräfte in den Lernzeiten

 

  • unterstützen die Kinder beim Bearbeiten der Aufgaben

  • weisen die Kinder auf Fehler hin, „Hier musst du nochmal nachrechnen, genau schauen“

  • fördern einzelne Kinder während der Lernzeit nach Absprache mit den Klassenlehrerinnen

  • entlasten die Lehrkräfte während der Lernzeit

  • sprechen sich mit Klassenlehrerinnen, Fachlehrerinnen und anderen pädagogischen Fachkräften ab

  • geben Kindern, Klassenlehrerinnen/Fachlehrerinnen Rückmeldung über das Arbeitsverhalten in der Lernzeit

 

 

Eltern

 

  • halten die Kinder an, die Schultasche aufzuräumen und überprüfen, ob Materialien (z.B. Bücher, Hefte, Schere, Kleber etc.) vollständig vorhanden und nutzbar sind

  • überprüfen täglich, ob Rückmeldungen der Lehrkräfte und oder der Pädagogischen Fachkräfte im Lernzeithefter sind

  • lassen sich die Lernzeitpläne zeigen und unterschreiben die Lernzeitpläne freitags bzw. am Wochenende

 

 

Kinder

 

  • heften die Lernzeitpläne und Materialien in die zugehörigen Ordner

  • passen bei Erklärungen gut auf

  • fragen bei Unklarheiten nach

  • arbeiten leise, konzentriert zügig, selbstständig und ordentlich

  • zeigen ihre Lernzeitpläne zu Hause vor

  • lassen die Lernzeitpläne von den Eltern unterschreiben

  • achten darauf, stets alle Materialien vollständig zu haben

 

 

  Evaluation

 

Probleme und Chancen

 

  • halbjährlich wird das Konzept der Individuellen Lernzeit evaluiert und ausgehend davon weiterentwickelt

  • Teilnehmer sind hierbei: Kinder, Elternvertreterinnen, Lehrerinnen, Lehrer, pädagogische Fachkräfte